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Angst vor dem Zahnarzt: 5 Tipps, um den Zahnarztbesuch gut zu überstehen

Sie kriegen schon allein bei dem Gedanken an den Zahnarztstuhl kalte Füße? Damit sind Sie nicht allein: Rund 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Zahnarztangst. Bei vielen ist die Furcht so groß, dass sie jahrelang keine Praxis betreten. Zahnärztin Anastasia Schleicher verrät, welche Strategien helfen können, entspannter durch die Behandlung zu kommen.

Haben Sie Angst vor dem Zahnarzt?

Zahnarztangst_Statistik

Quelle: Statista, 2025

 

Frau Schleicher, in Ihrer Praxis haben Sie sich unter anderem auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert. Warum?

Nun, ich praktiziere seit über 15 Jahren. In dieser Zeit habe ich den Leidensdruck der Betroffenen aus nächster Nähe miterlebt. Viele Patienten haben solch schlimme Panik, dass sie erst zu mir kommen, wenn die Schmerzen unerträglich werden oder ihre Zähne bereits in einer ganz üblen Verfassung sind. Diese Angst ist nicht zu vergleichen mit der „normalen“ Nervosität, die viele von Arztbesuchen kennen.

Gleichzeitig habe ich erlebt, wie groß die Erleichterung ist, wenn wir gemeinsam einen Weg finden, die Dentalphobie zu überwinden. Genau das hat mich motiviert, mich auf die Behandlung von Angstpatienten zu spezialisieren. Weil hier nicht nur Zähne geheilt werden, sondern auch ein großes Stück Lebensqualität zurückkehrt.

Und wie genau machen Sie das? Wie helfen Sie Ihren Patienten, die Panik vorm Zahnarzt zu überwinden?

Der erste Schritt ist immer ein ausführliches Gespräch – noch bevor ich überhaupt in den Mund schaue. Viele Patienten sind schon erleichtert, wenn sie merken, dass ihre Angst ernst genommen wird. Wir besprechen in Ruhe, was genau ihnen Sorgen macht. Dann legen wir gemeinsam fest, wie die Behandlung ablaufen soll und was dem Patienten helfen kann, den Termin zu überstehen.

Wichtig bei jeder Behandlung: absolute Transparenz. Jeder Schritt wird erklärt, niemand erlebt Überraschungen. Manche möchten zum Beispiel ein Handzeichen vereinbaren, um jederzeit die Behandlung stoppen zu können – das gibt ein Gefühl der Kontrolle und damit Sicherheit.

Ich übe keinen Druck aus. Der eine oder andere schafft es beim ersten Termin nur ins Gespräch, ohne sich in den Behandlungsstuhl zu setzen, und das ist völlig in Ordnung. Wir arbeiten zudem in kleinen Schritten. Statt gleich eine große Therapie anzugehen, beginnen wir mit kurzen Sitzungen, damit das Vertrauen wachsen kann.

Viele haben bestimmt Angst vor Schmerzen?

Ja, aber da hilft es ebenfalls, wenn der Patient genau weiß, was gerade gemacht wird, so dass er sich auf eine unangenehme Empfindung rechtzeitig vorbereiten kann. Wobei man ja sagen muss, dass es heutzutage sehr wirksame Schmerzmittel gibt, die sehr gut helfen. Nur dass Spritzen und Nadeln natürlich auch für viele Patienten ein großer Angstfaktor sind. Aber auch da lässt sich was machen: Wir betäuben die Einstichstelle zunächst mit einem speziellen Gel, sodass die Spritze kaum spürbar ist.

Und wir erinnern unsere Patienten immer an die Atmung. Auch wenn’s banal klingt, aber gleichmäßig und tief durch die Nase zu atmen beruhigt nicht nur, sondern hilft auch gegen den Würgereiz, vor dem sich manche auch fürchten.

Gibt es auch praktische Tools, die gegen die Zahnarztangst helfen?

Ja, wir haben eine Auswahl an Anti-Stressbällen und so genannte DBT-Skills, die unsere Patienten während der Behandlung nutzen können. Es läuft Entspannungsmusik (die wir aber auf Wunsch ausschalten) und auf einem Monitor spielen wir Tier- und Naturfilme ab. Das lenkt ab, entspannt und macht es leichter, die Zeit im Behandlungsstuhl oder beim Warten auszuhalten.

 

Angst vor dem Zahnarzt

Zahnarztangst – was tun?  5 Tipps vom Experten

Atem- und Entspannungsübungen kennen wir alle. Aber was hilft sonst noch, um den Zahnarzttermin gut zu überstehen und auf Dauer angstfrei zu werden

1. Akzeptieren Sie die Angst!

Viele Betroffene versuchen, ihre Angst kleinzureden oder zu verdrängen. Dadurch wird die Anspannung aber oft nur stärker. Wer die eigene Zahnarztangst bewusst akzeptiert, nimmt sich den Druck „funktionieren“ zu müssen und kann dadurch etwas loslassen.

2. Bloß keine Scham!
Viele Angstpatienten schämen sich für ihre Panik vorm Zahnarzt und entschuldigen sich sogar dafür. Doch Scham ist völlig fehl am Platz! Zahnarztphobie ist weit verbreitet und nichts Ungewöhnliches. Wer sich von Schuldgefühlen befreit, kann viel offener seine Wünsche bei der Behandlung äußern. Das erleichtert nicht nur den Umgang mit der Situation, sondern auch die Zusammenarbeit mit dem Zahnarztteam.

3. Nehmen Sie eine Begleitperson mit.

Sowohl im Wartezimmer als auch während der Behandlung – Händchenhalten, Reden und Ablenken hilft vielen, ruhiger zu werden. Manchmal reicht aber auch schon die bloße Anwesenheit einer lieben Person neben dem Behandlungsstuhl.

4. Nutzen Sie Hilfsmittel und Tools.
Was immer Ihnen hilft, die Situation beim Zahnarzt erträglicher zu machen – nutzen Sie es! Sei es ein Kühlpack auf der Stirn, Lavendelöl unter der Nase, das Summen Ihrer Lieblingsmelodie oder das Knautschen Ihres Fidget Toys. Alles, was hilft, ist erlaubt.

5. Holen Sie sich professionelle Unterstützung.
Wenn die Angst so stark ist, dass sie den Alltag bestimmt oder Zahnarztbesuche über Jahre verhindert, macht es Sinn, sich Hilfe zu holen. Neben der Psychotherapie (z. B. Verhaltenstherapie) gibt es weitere wirksame Ansätze: Hypnose, systematische Desensibilisierung, EMDR, Kurse für Achtsamkeits- und Meditationstechniken usw. Denken Sie daran: Sie sind nicht allein!

 

Massagebaelle

Ihr Zahnarzt für Angstpatienten in Schwentinental

Der erste Schritt ist oft der schwerste, doch Sie müssen ihn nicht allein gehen. Wir begleiten Sie einfühlsam und sanft – mit Geduld, Verständnis und moderner Technik.

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